Bericht
GFK im Alltag
von Karin Kümmerlein – 11.06.2016
9 Teilnehmerinnen fanden sich zusammen in Christianes Vormittags – Workshop. In einer kurzen Vorstellungsrunde zeigte es sich, dass auch durchaus skeptische Frauen in der Runde saßen mit kritischen Anfragen an die GFK. Nach einer Einführung in die Grundlagen der GFK, für die es ein ausführliches Handout zum Mitnehmen gab, ging es in diesem Workshop um Empathie. Empathisches Zuhören ist eine Basiskompetenz. Mit einer Partnerin übten wir empathisches Zuhören, eine Basiskompetenz nicht nur für die GFK, wie eine Teilnehmerin bemerkte, die „aktives Zuhören“ bereits seit langem praktiziert. Welch entlastende, inspirierende Wirkung das bloße Zuhören (ohne Unterbrechung) und die anschließende kurze Wiedergabe des Gesagten durch den Partner haben kann, haben wir unmittelbar „am eigenen Leib“ spüren können.
5 Min. einfach zuhören und kurzes Zusammenfassen der Botschaft klingt nach so wenig, ist aber oft so viel für den Sprechenden, weil wir genau das selten erleben. Beim empathischen Zuhören hört die hörende Partnerin auch auf Gefühle und Bedürfnisse der Sprecherin und bietet ihr ihre Wahrnehmungen an. Hierdurch gab es in einzelnen Gesprächen überraschende neue Sichtweisen auf die eigene Problematik.
Im 2. Teil des Vormittags ging es um Selbsteinfühlung mit Hilfe der 4 Schritte der GFK, die noch um die Schleife des „Kopfkinos“ (meine Befürchtungen, Bewertungen, Erwartungen) ergänzt wurden. Dafür nahmen wir uns 20 Minuten Zeit (wann machen wir das sonst schon mal?), um z. B. als Ergebnis des In – sich – Gehens genau das als Strategie – Idee für mehr Selbst – Empathie im Alltag mitzunehmen: Jeden Abend kurz die Bedürfnisliste durchgehen mit der Frage: Welche Bedürfnisse habe ich mir heute erfüllt, welche evtl. nicht?
Weitere Ergebnisse des Workshops: Ein Köfferchen mit leichtem Gepäck für den Alltag und die Gewissheit, dass GFK als reine Methode nicht „GFK“ ist, weil das Wesentliche fehlt: Das ernsthafte Bemühen um Verbindung mit dem anderen.
Und: Auch in Machtstrukturen, die ich nicht ändern kann, macht es einen Unterschied, in welcher Haltung ich dem/der Vorgesetzten begegne: kämpferisch, kritisch, misstrauisch oder gelassen und entspannt. Und für Letzteres kann ich allein sorgen (siehe Selbstempathie)!